Der Vergleich mit dem größten bekannten Stern im Universum würde vermutlich mehr Sinn machen, wenn ich gerade eine Sciene-Fiction-Geschichte schreiben würde. Allerdings käme ich da wohl genauso wenig voran, wie bei meinem Mystery-Krimi-Thriller-Verschnitt »Satan's Violin«. Mit Verschnitt will ich nicht ausdrücken, dass ich die Storys nicht liebe, aber momentan haben wir eine kleine Beziehungskrise miteinander. Und wieso?
Das Ding nennt sich Plothole und ist gigantisch. Das Blöde an Krimis ist immer, dass man ausgeklügelt und detailreich an die Sache ran gehen muss. Und ich bin weder super intelligent oder kreativ, noch gut im Plotten. Meine Plotmethode war immer folgende: ich hab eine Idee und beginne mit dem Schreiben. Währenddessen kommen die Charaktere hinzu, zu denen ich mir kleinere Steckbriefe mache. Über Motivationen oder Ziele hab ich mir noch nie wirklich Gedanken gemacht. Ich bin mehr oder weniger einem unbekannten Plot gefolgt, auf einer Reise ins Ungewisse. Vielleicht hab ich das Ende des Buches aber auch schon genau vor Augen gehabt. Dann hab ich mich einfach von Kapitel zu Kapitel, von Szene zu Szene gehangelt und nur am Ende einer Schreibsession kurz notiert was so passierend könnte. Bei meinem Erstlingswerk »Ben« bin damit im Schreibprozess gut gelaufen. Doch ich sehe jetzt im Nachhinein, was für ein gedankliches Chaos das geworden ist und finde es schrecklich! Ich hab ein Literatur-Seminar in der Uni belegt, dass sich mit dem deutschen Kriminalroman befasste. Ich lernte über No-Gos in den Augen von Forschern, lernte die Typen eines Detektivs & die Merkmale eines Krimis kennen. Und wollte mit all diesem Wissen nun in das Projekt »Satan's Violin« starten. Der Anfang ging gut, ich konnte ein paar wichtige Charaktere einführen, hab zwischenzeitlich das halbe Plotkonzept umgeworfen und bin jetzt bei knapp 18.000 Wörtern angelangt. Aber alles ohne wirklichen Plan, wo es eigentlich hingehen soll. Klar, es ist ein Mord passiert... eigentlich mehr ein Selbstmord, was eigentlich voll unklug war. Und jetzt müssten, drei Kapitel später, die ersten Ermittlungen einsetzen. Doch in welche Richtung soll ermittelt werden? Ich hab zwar einen Mörder und inzwischen auch sein Motiv, aber keine klare Verbindung zwischen ihm und seinem ersten Opfer. Doppelt unklug. Und nun sitze ich hier mit dem Wissen: DU MUSST PLOTTEN. Doch nichts geht. Dadurch, dass ich nie wirklich geplottet hab, weiß ich weder, wo ich anfangen soll, noch was genau ich eigentlich machen muss. Ich sehe bei andren, wie sie sich Listen machen, Tabellen, Mindmaps, endlose Zettelwirtschaft und ich wünschte mir, dass ich auch nur annähernd diesen Plotrausch nachvollziehen könnte. Ein bisschen neidisch macht mich das ja schon... Jedenfalls muss ich jetzt die nächsten Tage herausfinden, was die Methode ist mit der ich am Besten fahre und mich wohl fühle. Momentan könnte ich nämlich eher heulen - und dafür hab ich wirklich keine Zeit, schließlich schreib ich immer noch eine Klausur eine Klausur am Freitag! Der Zeitpunkt könnte also echt besser sein... Wie ist das bei euch? Habt ihr Tipps für Plotmethoden? Wie macht ihr das, wenn ihr selbst schreiben solltet? Schreibt's in die Kommentare ;) »ECC
0 Comments
|
RubrikenElise' Plauderei
Things To Come Weltkonstrukte 1-Satz-Rezi Autorin| Elise C. Cartrose | Archive
March 2018
Kategorien
All
|